In der Fachwelt nennen wir es „Leistungsphase Null“: Den Beteiligungsprozess, den wir allen anderen Planungs- und Bauphasen von der Grundlagenermittlung bis zur Objektbetreuung voranstellen. Denn üblicherweise sitzen zu Beginn der Planung nur die Architekt*innen und Ingenieur*innen mit den Bauherr*innen an einem Tisch, um die Wünsche und Bedürfnisse für die spätere Nutzung abzufragen und in die Entwurfsplanung einzubinden.  

Die späteren Nutzer*innen fragen

Das „Problem“: Das Bildungsdezernat und die BBS fungieren für die Stadt Mannheim zwar als Bauherr – spätere Nutzerin ist aber die jeweilige Schulgemeinschaft, auf die die Pläne zugeschnitten werden müssen. Diese fragen wir darum schon vor Beginn der ersten Planungsschritte: Welchen Bedarf muss das künftige Gebäude erfüllen? Welche pädagogischen Anforderungen gibt es an das Raumkonzept? Welche besonderen Bedürfnisse der Schulgemeinschaft sollen beachtet werden? 

Workshops mit allen Interessensgruppen

Antworten auf solch grundlegende Fragen ermitteln und bewerten wir in einem individuell abgesteckten Beteiligungsverfahren. Auf Wusch der betroffenen Schule bringen wir mit unterschiedlichen Workshopformaten alle Interessensgruppen – den Fachbereich Bildung, Vertreter*innen der Schulgemeinschaft, die Planer*innen der Schulbaumaßnahme – zusammen. Das Procedere erweist sich für die Schulen selbst oft als Chance: Mit der Entwicklung neuer Räume kann auch die schulische Entwicklung einen Schub bekommen.  

Gemeinsam unterwegs

Nach Abschluss des Beteiligungsprozesses werden die Ergebnisse in die weiteren Planungsschritte und Umsetzungen eingearbeitet, auf deren Grundlage die BBS die Planungs- und Bauleistungen ausschreibt und die Schulbaumaßnahme vorantreibt. Mit Fertigstellung der einzelnen Leistungsphasen finden regelmäßige Abstimmungen, sogenannte Nutzerbesprechungen, mit der Schulgemeinschaft sowie weitere Workshops mit dem Baurat, der im Beteiligungsprozess als Entscheidungsgremium gewählt wurde, statt. So können wir bei jedem Zwischenschritt sicherstellen, dass die konkreten Maßnahmen den verabschiedeten Vorstellungen entsprechen, bei Abweichungen rechtzeitig gegensteuern oder nachjustieren, wo es nötig werden sollte. 

Dank dieser umfassenden Bildungs-Bau-Beteiligung erreichen wir unser gemeinsames Ziel: Jeder Schulgemeinschaft ein maßgeschneidertes Gebäude zu übergeben, das die Anforderungen in möglichst allen Details bedient.