Nachdem der Gemeinderat 2017 eine Fusion der Schiller-Grundschule mit der Wilhelm-Wundt-Grundschule beschlossen hatte, entsteht derzeit am Standort Schiller-schule eine fünfzügige Ganztagsgrundschule. Mit den Bauarbeiten für den Ausbau zur Ganztagsschule inklusive Generalsanierung wurde die BBS Bau- und Betriebsservice GmbH von der Stadt beauftragt. In Abstimmung mit der Schule wurden die notwendigen Arbeiten in einzelne Bauabschnitte unterteilt, um einen Parallelbetrieb von Schule und Bau-stelle zu ermöglichen. Der erste Bauabschnitt umfasst etwa zwei Drittel des Klassentraktes.
Das Budget der Gesamtmaßnahme inklusive Anbau der Mensa, Generalsanierung des Turnhallengebäudes und Gestaltung der Außenanlagen beträgt rund 30,9 Millionen Euro. Die Arbeiten des zweiten Bauabschnitts mit dem restlichen Drittel des Klassentraktes, dem eingeschossigen Verwaltungstrakt und dem Anbau der Mensa sind bereits gestartet und laufen voraussichtlich bis zum Schuljahresbeginn 2023/24. Die Generalsanierung des viergeschossigen Turnhallengebäudes mit Umnutzung der Fachräume der ehemaligen Werkrealschule zu Sportflächen sowie die Gestaltung der Außenanlagen sind ebenfalls Teil der Maßnahme und sollen im Jahr 2026 abgeschlossen werden. Hinzu kommt die Begrünung der Fassade des Turnhallengebäudes.
„Mit dem Ausbau zur Ganztagsschule und der Generalsanierung gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Schaffung von ausreichend Ganztagesplätzen, die von den Familien einfordert und die für die Erfüllung des zukünftigen Rechtsanspruchs benötigt werden. Die Ganztagsschule in Mannheim wird damit Stück für Stück zur Regelschule im Grundschulbereich. Gleichzeitig schaffen wir moderne Lehr- und Lernorte, an denen sich die Grundschüler*innen zukünftig wohlfühlen und in angenehmer Atmosphäre lernen können“, erläutert Bildungsbürgermeister Dirk Grunert und betont: „Die Kooperation mit dem Klimafonds, über den die Fassadenbegrünung gefördert wird, zeigt wieder einmal welche Synergien zwischen Bildung und Umweltaspekten möglich sind.“
„Das Projekt der Schillerschule zeigt einmal mehr die Relevanz nachhaltiger Gebäudeplanung auf. Bereits im Wettbewerb für den Neubau der Schule 1959 konzipierte Prof. Helmut Striffler Klassenräume, die unterschiedliche Unterrichtssettings zulassen. Dieses Konzept wird nun durch seinen Sohn Johannes Striffler mit behutsamen Eingriffen weiterentwickelt und an moderne Anforderungen von Unterricht aber auch von Brandschutz und Barrierefreiheit angepasst“, erklärt BBS-Geschäftsführer Peter Doberass und fügt an: „Die BBS zeigt mit diesem Projekt, wie Gebäudebestand im Schulbau zukunftsfähig gemacht werden kann.“
„Mit der Aufnahme des Unterrichts im fertiggestellten Bauabschnitt ist ein erster Meilenstein im ‚Sanierungsmarathon‘“ an der Schillerschule erreicht. Wir freuen uns über moderne, helle und freundliche Räume, die nun mit den Schülerinnen und Schülern mit Leben gefüllt werden können“, erläutert Schulleiter Stefan Bolay. „Bis zum Ziel Ganztagsbetrieb an der Schillerschule liegt nun die nächste Etappe vor uns, auf der bautechnisch und konzeptionell noch einige Herausforderungen zu bewältigen sind.“
Bauliche Veränderungen
Die Schillerschule besteht aus einem fünfgeschossigen Klassentrakt mit drei „Häusern“ sowie einem eingeschossigen „Riegel“ und Untergeschoss mit Räumen der Verwaltung und der Eingangshalle.
Das Bestandsgebäude wurde für den Bedarf einer Ganztagsschule entsprechend neu gegliedert und wird sowohl innen als auch außen komplett saniert. Die Barrierefreiheit auf allen Etagen wird durch den Einbau eines Aufzugs sichergestellt und der erforderliche zweite bauliche Rettungsweg über die Herstellung eines Verbindungsflures. Die stirnseitigen Klassenräume mit einer Fläche von über 80 Quadratmetern sowie die Anbauten mit zirka 64 Quadratmetern bleiben in ihrer Größe unverändert. Weiteren Räumen kann ein Differenzierungs- bzw. Kursraum zugeordnet werden. Die Verwaltungsräume werden im Erdgeschoss, die Räume des Ganztagsbetriebs im Erd- und Untergeschoss untergebracht. In den ersten bis dritten Etagen befinden sich Klassen-, Kurs- und Differenzierungsräume. Die sanitären Anlagen werden für den gesamten Klassentrakt in zentraler Lage auf allen Geschossen neu geordnet.
Nach Abschluss der Baumaßnahmen kann die zukünftige fünfzügige Ganztagsgrundschule mit etwa 560 Kindern weitestgehend im Bestandsgebäude realisiert werden. Die neue Mensa bietet zukünftig nicht nur Raum für die Mittagsverpflegung, sondern kann außerhalb dieser Zeiten auch als Veranstaltungsraum genutzt werden. Mit den baulichen Änderungen für den Ganztagsbetrieb erhält die Schule zugleich eine Generalsanierung mit energetischer Ertüchtigung der Hülle sowie eine raumlufttechnische Anlage.
Das ehemalige Gebäude der Wilhelm-Wundt-Schule dient seit dem Schuljahr 2021/22 als Außenstelle der Schillerschule. Nach Abschluss der Generalsanierung werden alle Schüler*innen in das Hauptgebäude der Schillerschule umziehen.
Bildungsbürgermeister Dirk Grunert, Schulleiter Stefan Bolay und BBS-Geschäftsführer Peter Doberass (v.l.n.r.)